„Wenn ich jemals feindselig war, dann gegenüber der Dummheit und gegenüber der Verletzung von Menschenrechten.”

Quelle und weitere Zitate

Ein trauriger Tag für Eugène Ionescos Ideale

Wir schreiben das Jahr 2022, und im ach so zivilisierten Europa werden Menschenrechte nun auch offiziell und auf kriegerische Weise wieder mit Füßen getreten. Zudem sind die vom Kriegsherren gelieferten Begründungen und Rechtfertigungen eine Beleidigung für jeden denkenden Menschen. Wer aber die Geschehnisse der zurückliegenden Jahre beobachtet hat, wird vielleicht nicht ganz so überrascht sein. Wo nostalgische Erinnerungen an historische Massenmörder und ihre geostrategischen Interessen wieder aufblühen, sind auch die nächsten Menschenrechtsverletzungen nicht mehr weit. Die Antwort auf diese Entwicklung kann nur ein "Non" sein, wie es Ionesco so viele Male ausgesprochen hat. Zur Zeit des kalten Krieges war er in der intellektuellen Szene fast isoliert, wenn er von menschenverachtenden Missständen im sowjetischen System sprach. Man wollte einfach nicht sehen, was die eigene Ideologie in Frage stellt. Heute geht es vielleicht nicht mehr um Ideologie, sondern um die Absicherung des eigenen Wohlstands. Zu welchen Einschnitten ist man zur Wahrung von Menschenrechten in der eigenen Nachbarschaft bereit, ohne die atomare Karte auszuspielen. Es steht zu befürchten, dass es nicht viel sein wird.

Im Moment bleibt nur festzuhalten, dass Eugène Ionesco heute wohl sehr betrübt und verstimmt gewesen wäre. Denn er sagte einst: „Wenn ich jemals feindselig war, dann gegenüber der Dummheit und gegenüber der Verletzung von Menschenrechten.”

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