Wie in einem früheren Artikel der Rubrik „à propos“ angekündigt, begeben wir uns auf eine Zeitreise. Eine Zeitreise, um Revolutionen der Menschheit aufzuspüren, die nicht wirklich gut ausgegangen sind, deren Folgen uns möglicherweise noch heute beschäftigen. Eugène Ionesco hat in einem Zitat mal angemerkt, dass er insbesondere Revolutionen der „zurückliegenden 200 Jahre“ meinte, die „eine nach der anderen übel ausgehen“. Wir gehen nun deutlich weiter zurück, etwas genauer gesagt ca. 10.000 – 20.000 Jahre vor unserer Zeit.
Der französische Illustrator Philippe Corentin ist am 7. November 2022 mit 86 Jahren in Saint-Lubin-de-la-Haye gestorben. Für Eugène Ionesco hat Philippe Corentin, dessen bürgerlicher Name Philippe le Saux war, die "Geschichte für Kinder unter drei Jahren Nummer 3" illustriert.
Ein Theater der anderen Art führt ab dem 26. Oktober 2022 Eugène Ionesos Stück "Opfer der Pflicht" auf. Das Göttinger "Theater im OP" ist ein Ort für Kreative und Theaterverrückte. Hier stehen keine Profis auf der Bühne. Und auch alles andere rund ums Theater basiert auf Ehrenamtlichkeit.
Seit dem Jahr, in dem Eugène Ionesco einhundert Jahre alt geworden wäre, ist es um ihn in den Medien etwas stiller geworden. Berichtet wird ab und zu von Aufführungen bekannter Theaterstücke. Die Würdigung seines Werks im Allgemeinen und eine Einordnung in größere, aktuelle Zusammenhänge, findet trotz akuter Anlässe kaum noch statt. Umso erfreulicher, dass die FAZ dem ersten und weitgehend kaum bekannten Werk "Elegien für winzige Wesen" einen Artikel widmet. Noch mehr erfreut nach der Lektüre des Artikels, dass er inhaltlich von hoher Qualität, von tiefgründiger Kenntnis des Themas geprägt ist.
Wir machen im Folgenden einen für diese Website ungewöhnlichen Ausflug in die Populärkultur. Die aktuelle TV-Serie „Westworld“ baut die Spielfilmvorlage von Michael Crichton aus dem Jahre 1973 und den Nachfolger Futureworld (1977) zu einer gewaltigen Dystopie aus. Die Menschheit meint in ihrer Dekadenz, Gott spielen zu können, erschafft eine zunächst als Vergnügungspark gedachte Welt aus von Menschen kaum zu unterscheidenden Androiden, die aber schon bald die Menschheit selbst zu verschlingen drohen. Man kann diese kürzlich in ihrer vierten Staffel ausgestrahlte Serie auch als Action-Feuerwerk konsumieren. Aber die meisten Betrachter dürften bemerkt haben, dass die Serie einige ebenso brisante wie aktuelle Fragen in den Raum stellt.