Schon sehr früh im ersten „Livre de Raison“, verfasst durch die Romanfigur Jean Chardin, wird eine Warnung an die kommende Generation ausgesprochen, die auch von Eugène Ionesco hätte stammen können: „Das Leben ist absurd, und nur die Romantiker beharren darauf, ihm einen Sinn zu geben.“ Es war vielleicht auch eine frühe Warnung an den Leser, dass das nun Folgende – trotz aller Fiktion – nicht einfach zu verarbeiten sein wird. Es folgt eine Familiengeschichte, die – wie die Geschichte der ganzen Menschheit – Gutes sowie abgrundtief Schlechtes hervorbringt.
Das deutsche Magazin „philosophie“ widmet Albert Camus in diesem Frühjahr eine Themenausgabe unter dem Titel „Leben in einer absurden Welt“. Es enthält teils großartige Artikel und Interviews über Mensch und Werk. Die Bezüge zu aktuell brennenden Themen wie Krieg, Klima und Migration fallen jedoch deutlich ab und wirken konstruiert. Zum Phänomen des Absurden Theaters, das immerhin in zeitlicher Nähe zu Camus‘ Werk aufblühte, findet man kein Wort. Gut, dass es ionesco.de gibt. Werfen wir einen Blick auf die Beziehung zwischen Albert Camus und Eugène Ionesco.
Eine kulturelle Begegnungsstätte im Kärntener Rosental führt aktuell die Unterrichtsstunde in deutscher und slowenischer Sprache auf. Die beiden deutschsprachigen Hauptdarsteller sind auch in der slowenischen Variante des Stücks zu sehen.
Im Gespräch mit Claude Bonnefoy wird Eugène Ionesco auf Kafka angesprochen und erklärt, was ihn an dessen Werk "Die Verwandlung" beeindruckt hat. Die zitierten Zeilen dieses Interviews sind auch heute noch bzw. wieder aktuell - gleich, ob aus der Perspektive des einfachen Bürgers oder eines politischen Akteurs hohen Ranges.
Handeln wir tagtäglich als Menschen, ist also Menschlichkeit unser oberstes Gebot? Oder stellen wir nicht sehr häufig Eitelkeit, Opportunismus, Bequemlichkeit, Machtinteressen, Wirtschaft, Ideologie etc. weit vor Menschlichkeit?